Dieser Ratgeber zeigt Dir, was Bluthochdruck ist, welche Folgen er hat und was man gegen Bluthochdruck unternehmen kann.
Was hilft gegen Bluthochdruck? Wirksame Mittel zum Senken der Hypertonie
Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine der häufigsten Volkskrankheiten. Mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit für Bluthochdruck an. Bei Menschen über 60 beträgt sie 50 Prozent. Bluthochdruck ist ein wichtiger Risikofaktor für den Herzinfarkt. Wer Hypertonie auf ein normales Maß senkt, verringert gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu bekommen. Nicht immer sind dazu Medikamente nötig.
Was ist Bluthochdruck
Häufig beginnt oder endet ein Arztbesuch mit dem Messen des Blutdrucks. Da die Ärzte um die Wichtigkeit dieses Wertes wissen, messen fast alle automatisch auch den Blutdruck. Sie nennen dabei zwei Werte zum Beispiel 120/80. In der Tat hat der Blutdruck nicht ein, sondern zwei Werte. Der erste, höhere Wert heißt systolischer Blutdruck und der zweite, niedrigere Wert heißt diastolischer Blutdruck. Der Blutdruck in den Blutgefäßen ist also nicht immer gleich. Das lässt sich leicht durch die Pumpleistung des Herzens erklären. Das Herz ist ein Muskel, der sich zusammenzieht, wenn es Blut durch den Körper pumpt. Zieht sich das Herz zusammen, steigt der Blutdruck an. Das ist der obere Wert. Danach öffnet sich die Herzkammer und es fließt Blut in sie hinein. Dadurch sinkt der Blutdruck, das ist der untere Wert. Ein Blutdruck von 120/80 gilt als normal, wobei geringe Abweichungen nach oben möglich sind. Ab einem Druck von 140/90 leidet der Patient an Bluthochdruck. Hypertonie kann den systolischen, den diastolischen oder beide Werte betreffen. Wer unter Bluthochdruck leidet, sollte diesen regelmäßig kontrollieren. Es ist nicht immer nötig, hierfür einen Arzt dazu aufzusuchen. Es gibt in der Apotheke günstige Blutdruckmessgeräte, die der Arzt bei der entsprechenden Diagnose verschreiben kann.
Die Ursachen für Bluthochdruck
Die Ursachen für Bluthochdruck sind vielfältig und meist hat sie der Patient selbst in der Hand. Eine falsche Lebensweise, ungesunde Ernährung, Stress und Rauchen sind die wichtigsten Faktoren. Entsteht Hypertonie ohne eine Grunderkrankung sprechen Mediziner von primärerer Hypertonie. In 90 Prozent aller Fälle handelt es sich um eine primäre Hypertonie. Bluthochdruck kann auch die Folge einer anderen Erkrankung sein. In diesem Fall handelt es sich um eine sekundäre Hypertonie. Übergewicht ist eine der wichtigsten Risikofaktoren für Bluthochdruck. Dabei spielt vor allem die Verteilung der Fettpolster eine Rolle. Als besonders gefährlich gilt das Fett an Bauch und Hüften. Bei Männern sollte das Bauchfett 102 Zentimeter nicht überschreiten, bei Frauen sind es nur 88 Zentimeter.
Eng mit dem Übergewicht hängt die Ernährung zusammen. Fettreiches Essen steigert den Cholesterinspiegel. Ein hoher Anteil des sogenannten LDH-Cholesterin führt zu Ablagerungen in den Gefäßen. Dadurch kann das Blut nicht mehr ungehindert fließen und es entsteht Bluthochdruck. Blutdrucksteigernd wirkt sich auch zu viel Salz aus. Wer seinen Blutdruck senken möchte, der sollte also darauf achten, die Speisen nicht zu stark zu salzen. Bewegungsarmut ist ebenfalls ein Faktor, durch den ein hoher Blutdruck entstehen kann. Wer schon unter Hypertonie leidet, kann diesen durch Bewegung senken. Das funktioniert aber nur bei moderatem Bluthochdruck. Dabei muss es kein Leistungssport sein. Häufig hilft es schon, wenn der Betroffene bei kurzen Strecken das Auto stehen lässt oder die Treppe statt den Aufzug benutzt. Ein bekannter Risikofaktor für Bluthochdruck ist Stress. Unter Anspannung ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Das Blut muss einen größeren Widerstand überwinden, was zu Bluthochdruck führt. Im normalen Berufsleben lässt sich Stress oft nicht vermeiden. Es gibt allerdings einige Techniken, welche die Auswirkungen auf den Körper gering halten. Hilfreich sind autogenes Training und progressive Muskelentspannung. Wer diese Techniken beherrscht, kann sich innerhalb von Sekunden entspannen. Es erfordert anfangs einen geringen Zeitaufwand, die Abläufe zu erlernen, aber es lohnt sich. Rauchen spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck. Dabei bilden sich Ablagerungen in der Gefäßwand. Besonders gefährlich sind die freien Radikale, die der Rauch enthält. Diese greifen die empfindlichen Zellwände an. Sie können sich nicht mehr erweitern. Der Blutdruck steigt durch Rauchen aber nicht nur langfristig, sondern auch kurzfristig. Durch Nikotin verengen sich die Blutgefäße und es steigt der Blutdruck an. Wer raucht und unter Bluthochdruck leidet, kann diesen durch einen Verzicht auf den blauen Dunst senken. Betroffene sollten ihren Hausarzt fragen. Dieser kennt sicherlich einige gute Methoden, das Rauchen aufzuhören. Neben Rauchen ist auch Alkohol ein Genussmittel, das den Blutdruck ansteigen lässt. Anfangs ist er nur kurzfristig erhöht. Wer aber ständig Alkohol trinkt, bei dem wird auch der Bluthochdruck chronisch und kann die Organe schädigen.
Die Diagnose von Bluthochdruck
Am Anfang steht immer die Messung des Blutdrucks. Ist dieser erhöht, sucht ein gewissenhafter Arzt die Ursache. Es kommen weitere Untersuchungen hinzu. Diese sind unkompliziert und können von jedem Hausarzt durchgeführt werden. Den Blutdruck misst der Arzt häufig zweimal hintereinander. Oft ist der erste Wert zu hoch, da der Patient bei der Untersuchung nervös ist. Bessere Werte liefert die Langzeitmessung. Dabei bekommt der Patient ein Gerät, das ihn vierundzwanzig Stunden begleitet und den Blutdruck in regelmäßigen Abständen misst. Das ist zwar lästig, doch der Patient erfährt dadurch einen genauen Durchschnittswert. Wichtig sind außerdem die täglichen Blutdruckschwankungen. Den Blutdruck kann der Patient auch zu Hause messen. Die Manschette muss er dabei ungefähr zwei Zentimeter oberhalb der Armbeuge platzieren. Moderne Geräte pumpten automatisch auf und lassen den Druck dann langsam ab. Auf dem Display erscheinen der systolische und der diastolische Wert. Häufig zeigt das Gerät auch den Puls an. Neben der Blutdruckmessung führt der Arzt zumindest bei der ersten Anamnese weitere Untersuchungen durch. Er untersucht das Blut und ermittelt die Höhe des Cholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride. Wichtig ist außerdem der Blutzuckerspiegel. Liegt der Nüchternblutzucker über 126 mg/dl liegt Diabetes vor, sodass auch hier therapeutische Maßnahmen erforderlich sind. Darüber hinaus lässt der Arzt in Blutbild anfertigen, sodass er auch die anderen Werte (Kalium, Natrium, Kreatininwert, Leberwerte) kennt. Ob das Herz durch den Bluthochdruck schon geschädigt wurde und ein Herzinfarkt droht, lässt sich durch das EKG (Elektrokardiogramm) ersehen.
Wie behandle ich Bluthochdruck?
Ein zu hoher Blutdruck schädigt das Herz, die Gefäße und andere Organe. Er sollte vom Arzt sofort behandelt werden. Manchmal hilft auch eine kleine Veränderung der Lebensgewohnheiten. Eine Reduzierung des Gewichts und mehr Sport verringern manchmal schon den Bluthochdruck und machen Medikamente unnötig.
Nicht immer lässt sich durch Bewegung und den beschriebenen Nahrungsmitteln eine Blutdrucksenkung erreichen. In diesem Fall verschreibt der Arzt Medikamente. Diese müssen regelmäßig eingenommen werden. Viele Patienten machen den Fehler, dass sie die Medikamente absetzen, wenn der Blutdruck normal ist. Die Tabletten heilen den Blutdruck nicht, sondern sie normalisieren ihn. Wenn der Patient das Medikament absetzt, geht der Blutdruck wieder nach oben. Sehr wirkungsvoll sind Diuretika, also Medikamente, die die Wasserausscheidung begünstigen. Meist werden diese Medikamente in Kombination mit anderen Mitteln eingesetzt. Bei dem Einsatz dieser Mittel muss der Arzt das gesamte Krankheitsbild im Auge behalten. Durch die Wasserausscheidung werden gleichzeitig auch viele Mineralstoffe und Harnsäure aus dem Körper entfernt. Wer zu Herzrhythmusstörungen neigt, bei dem sind diese Medikamente häufig nicht geeignet. Eine weitere Medikamentengruppe sind ACE-Hemmer und AT1-Blogger. Diese wirken sich auf das sogenannte Renin-Angiotensin-System. Kurz gesagt hemmen diese Medikamente einen Stoff mit Namen Angiotensin II, der eine große Rolle bei der Entstehung von Bluthochdruck spielt. Die ACE-Hemmer sind die ältere Wirkstoffklasse und haben mehr Nebenwirkungen als AT1-Blogger. In der Wirksamkeit sind beide Medikamente vergleichbar. Betablocker hemmen die Rezeptoren der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Diese sind bei Stress dafür verantwortlich, dass der Blutdruck in die Höhe schnellt. Es gibt verschiedene Rezeptoren und daher auch unterschiedliche Medikamente, die auf jeweils andere Rezeptoren wirken. Welcher Beta-Blocker für ein bestimmtes Krankheitsbild optimal ist, kann und sollte nur der Arzt entscheiden. Es gibt einige Krankheiten, bei denen Beta-Blocker nicht eingesetzt werden können. Zu diesen zählen zum Beispiel Asthma oder starke Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen. Beta-Blocker können manchmal Diabetes, Schuppenflechte oder Depressionen begünstigen. Kalziumantagonisten sind eine weitere Medikamentengruppe, die gerne eingesetzt werden. Diese verhindern den Einstrom von Kalzium in die Zellen. Die Gefäßmuskulatur entspannt sich und die Blutgefäße werden dadurch elastischer. Das hat zur Folge, dass der Blutdruck nach unten geht. Bluthochdruck ist ein komplexes Krankheitsbild und oft nicht nur ein Medikament beherrschbar. Aus diesem Grund verschreiben die meisten Ärzte Kombinationen von Arzneimitteln. Sinnvoll ist es, wenn diese auf unterschiedliche Systeme einwirken. So macht eine Kombination von Medikamenten, die auf das Renin-Angiotensin-System einwirken mit einem Kalziumantagonisten Sinn. Ebenso ist eine Kombination mit einem Beta-Blocker eine gute Behandlungsmöglichkeit. Wenig geeignet sind zwei Medikamente, die das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, also ACE-Hemmer und AT1-Blocker.
Welchen Folgen kann Bluthochdruck haben?
Hypertonie ist eine tückische Krankheit, da sie den Patienten nicht belastet. Viele Betroffene bemerken von ihrer Krankheit nichts. Sie fühlen sich gut und sehen keinen Grund, daran etwas zu ändern. Oft fühlen sich die Patienten sogar unwohl, wenn der Blutdruck auf ein normales Maß sinkt. Das stellt die Ärzte vor ein großes Problem, da viele Patienten die Medikamente nicht oder nur unzureichend einnehmen. Obwohl sich der Patient häufig gut fühlt, bleibt das Problem doch bestehen. Der Bluthochdruck schädigt das Herz und auch andere Organe. Das Herz muss jahrelang gegen diesen hohen Druck arbeiten. Dadurch verdickt sich die Wand der linken Herzkammer. Das Herz kann nicht mehr richtig arbeiten und der Körper wird nicht mehr mit genügend Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Die bekanntesten Folgen von Bluthochdruck sind Herzinfarkt und Schlaganfall. Der Herzinfarkt entsteht durch die Schädigung der Gefäße, wodurch Arteriosklerose entsteht. Dies kann zu einem Verschluss der Herzkranzgefäße führen, wodurch es zu einem Herzinfarkt kommt. Bluthochdruck schädigt aber nicht nur das Herz, sondern auch die Nieren. Diese Organe haben ein dicht verzweigtes Netz von sehr engen Blutgefäßen. Wenn das Blut mit hohem Druck durch die Nieren gepresst werden, zerstört das die Blutgefäße. Es kann zu Nierenversagen kommen. Fazit: Bluthochdruck muss behandelt werden Da Bluthochdruck eine Krankheit ist, die keine Schmerzen verursacht, bleibt sie oft lange unentdeckt. Aus diesem Grund sollte sich jeder Mensch regelmäßig auf seinen Blutdruck untersuchen lassen. Die Ärzte machen das oft automatisch bei einer Routineuntersuchung. Bei einem geringen Bluthochdruck helfen oft Sport oder die Umstellung der Ernährung. Reicht das nicht mehr aus, ist die Einnahme von verschreibungspflichtigen Medikamenten notwendig. Wenn der Bluthochdruck nicht behandelt wird, drohen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Nierenschäden.